Tierischer Besuch am EGD

Zur Klasse 5b kam im Rahmen des BNT-Unterrichts die Rettungshundestaffel
Horst Hüncker ist schon lange bei der Rettungshundestaffel. Der zertifizierte Ausbilder hat zusammen mit seiner Hündin Paula sowie seiner Kollegin Ute Becker und ihrem Hund Lessing am 16. November die Klasse 5b besucht, um ihnen die Arbeit der Rettungshundestaffel näherzubringen. Paula ist ein Schäferhund-Mischling, Lessing ein Labrador-Mischling, und beide Hunde sind speziell als Rettungshunde zwei Jahre lang ausgebildet worden. Zwei Mal wöchentlich trifft sich die Staffel Breisgau-Ortenau des Bundesverbandes Rettungshunde, um gemeinsam zu üben. Während Ute Becker Leckerlis für die Hunde an die Schüler verteilt und Lessing durch den Biologie-Raum laufen lässt, erklärt Horst Hüncker an seinem Hund Paula, was man beachten sollte, bevor man einen Hund streichelt. Zuerst sollte man den Besitzer fragen, weiß die Klasse, die das Thema Hund bereits im BNT-Unterricht durchgenommen hat. Der zweite Schritt ist zu versuchen, den Hund anzulocken, denn wenn er von selbst kommt, hat der Hund auch Lust Kontakt aufzunehmen oder gestreichelt zu werden. Danach sollte man die Hand zum Beschnuppern ausstrecken und schließlich kann man den Hund streicheln. Erklärt wird auch die grellrote Einsatzkleidung (für Menschen und Hunde) mit Reflektoren, damit die Hundeführer und Hunde auch im Dunkeln im Wald möglichst gut erkennbar sind. Ein Glöckchen an der Hundedecke hilft dem Hundeführer zu hören, wo sich ihr Hund befindet. Aber wann rücken die Rettungshunde überhaupt aus? Die für die Flächensuche ausgebildeten Hunde kommen zu Einsatz, wenn eine Person vermisst ist und beispielsweise in einen Wald gelaufen sein könnte. Die Hundeführer durchkämmen mit ihren Hunden dann systematisch den Wald. Findet der Hund eine Person, fängt er an zu bellen und signalisiert so: „Hier ist jemand“. Die Hunde sind darauf trainiert, Menschen schnell zu finden, weil sie wissen, dass sie danach mit einem Leckerli oder dem Lieblingsspielzeug belohnt werden. Auch die Polizei nutzt die Hundestaffel bei Vermisstenfällen. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Trümmersuche. Die Hunde müssen hierfür eine extra Prüfung ablegen. Trümmersuchhunde werden bei eingestürzten Gebäuden aber auch bei Zugunglücken hinzugezogen. Bei der Suche nach Personen in Trümmern, welche oftmals in Spalten o.ä. liegen, ist die Verletzungsgefahr für die Hunde viel größer als bei der Flächensuche. Durch regelmäßiges Geschicklichkeitstraining soll dem entgegengewirkt werden. Falls doch etwas passieren sollte, sind die Rettungshundeführer in Erster Hilfe am Hund als auch am Menschen ausgebildet.
Zur Ausrüstung eines Rettungshundeführers darf neben Leckerlis oder dem Spielzeug als Belohnung für den Hund auch ein Erste Hilfe-Set und eine Puderdose nicht fehlen. Der Puder wird zur Bestimmung der Windrichtung genutzt. Der Hundeführer muss die Windrichtung kennen, weil der Hund die menschlichen Gerüche (wenn der Wind sie in Richtung des Hundes weiterträgt) auch wahrnimmt, selbst wenn sich der Hund viele Meter weiter weg befindet.
In der Ausbildung zum Rettungshundeführer lernt man den Hund zu verstehen, zu lenken und seine Körpersprache zu interpretieren. Der Hund lernt durch verschiedene Kommandos die menschliche Körpersprache zu verstehen und ausdauernd und konzentriert bei Tag wie bei Nacht in jedem Gelände nach Personen suchen zu können.
Die Informationen über die Arbeit und Ausbildung von Hund und Hundeführer stoßen bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse.
Kurz vor Schulschluss geht es ins Freie und die Hundeführer Ute Becker und Horst Hüncker führen das „Mantrailing“ vor, bei dem der Hund einen Gegenstand mit dem Geruch der Person vor „die Nase gehalten“ bekommt, in diesem Fall Hünckers Portemonnaie, damit er weiß, wen er suchen muss. Und es klappt tatsächlich. Kurz darauf signalisiert Paula laut bellend: „Person gefunden“. Danach sind die Schüler und Schülerinnen an der Reihe, sich auf dem Schulhof zum Beispiel im Gebüsch zu verstecken und sich von Paula oder Lessing suchen zu lassen. Erst einmal ein komisches Gefühl, wenn da ein Hund auf einen zustürmt. Aber es ist gut zu wissen, dass ein ausgebildeter Hund im Notfall einen Menschen finden kann.

Text: Leah Schlenk, Presse-AG, 10b
Bild: Armin Fleig

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